Wir sind laufend bemüht, den umweltschonenden Anbau von gesunden Oliven zu verbessern, sowie unser Wissen zur Produktion und Beurteilung von hochwertigem Olivenöl zu vertiefen. So ist es uns auch in diesem Jahr wieder gelungen, den Pflanzenschutz gegen schädliche Insekten ausschliesslich nach den Richtlinien des biologischen Olivenanbaus in Spanien durchzuführen. Auch haben wir keine Fungizide gegen Pilzkrankheiten eingesetzt und keine Herbizide gegen „Unkräuter“ (Begleitflora) gespritzt. Wir mussten jedoch feststellen, dass das Auslegen der Netze durch Wildpflanzen mit verholzten Stängeln und mit stachligen Samenständen erschwert wird. Wir werden dem im nächsten Jahr grössere Beachtung schenken und diese Pflanzen im Bereich der Baumkronen rechtzeitig mähen und zerkleinern.

Obwohl praktisch alle Bäume prächtig geblüht hatten, war der Fruchtansatz geringer als im Vorjahr, jedoch regelmässiger über alle Bäume verteilt. Der Grund dafür war vermutlich die grosse Trockenheit und die relativ kühlen Temperaturen während der Blüte. Der bescheidene Fruchtbehang an fast allen Bäumen hatte zur Folge, dass wir pro Baum bei gleichem Ernteaufwand nur wenige Kilos auf den Netzen hatten und nach einem langen und harten Tag die Ausbeute entsprechend klein war.Die Olivenernte der frühen Sorten Farga und Sevillenca dauerte vom 20. – 24. Oktober. Die normalerweise später reife Sorte Morrut konnte teilweise gleich anschliessend oder spätestens Anfang November geerntet werden. Dank gutem Wetter (keine Niederschläge an den Erntetagen) und der Mithilfe von vielen Freunden aus der Schweiz haben wir die Oliven unter besten Bedingungen geerntet und innerhalb kurzer Zeit in der Ölmühle verarbeiten lassen. Dabei haben wir die frisch geernteten und erlesenen Früchte von den Netzen mit äusserster Vorsicht in gut belüftete Kisten gebracht und sie kurz zwischengelagert bevor sie am gleichen oder folgenden Tag in der Ölmühle verarbeitet wurden. Für die Zwischenlagerung waren die bereits kühlen Nächte von 12 – 14°C sehr hilfreich.

Wir haben für die Ernte 2017 einen eigenen Handvibrator angeschafft. Diese Investition hat sich sehr bewährt weil dadurch die Erntemenge pro Tag deutlich erhöht werden kann und wir, unabhängig von lokalen Arbeitskräften, mit der Hilfe unserer KollegInnen aus der Schweiz die Ernte bewältigen konnten.

Verarbeitung der Oliven

Nach den Erfahrungen vom letzten Jahr haben wir alle Oliven in der modernen Mühle der Cooperative von Camarles verarbeiten lassen. Die Ölmühle von Camarles arbeitet hoch professionell und die ganze Verarbeitung ist wesentlich schonender und hygienischer als in den alten, traditionellen Mühlen.

In der modernen Anlage von Camarles werden die Früchte nach der Reinigung (ausscheiden von Blättern und Fremdkörpern) in einer Schlagmühle fein zerkleinert. Anschliessend wird der Olivenbrei mit Hilfe eines Separators in die festen und die flüssigen Bestandteile aufgetrennt. Das Wasser-Ölgemisch wird anschliessend zentrifugiert. Das Resultat ist ein «naturtrübes» Öl. Dieses wird auf Verlangen der Produzenten so belassen oder mit einer Filterpresse gefiltert. Dadurch entsteht ein reines, klares, stabiles und lange lagerfähiges Öl.

Wie schon im 2016 wurde unser Öl auch 2017 gefiltert und dann in spezielle 25-Liter Behälter abgefüllt. In diesen Kanistern wurde das Öl bei uns auf der Finca in einem kühlen und dunklen Raum zwischengelagert bis wir es am 24. November verzollten und in die Schweiz brachten.